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Vanitassymbolik in der Barockkunst

20 Feb, 2025

Die Vanitas, die ein häufiges Motiv in der Barockkunst war, betont die Vergänglichkeit des Lebens und die Unvermeidlichkeit des Todes. Der Begriff „Vanitas“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Eitelkeit“ oder „Vergänglichkeit“. Die Vanitassymbol bezieht sich auf das biblische Buch Kohelet, in dem es die zeitlose Mahnung „Vanitas vanitatum et omnia vanitas“ („Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit“) gibt.

Wie wurde die Vanitassymbolik in der Barockkunst dargestellt? Welche Motive wurden dabei verwendet? In unserem Artikel beantworten wir diese Fragen. 

Vanitas-Darstellungen in der Barockkunst und ihre Ursprünge

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Vanitas-Darstellungen der Barockzeit eng mit der Philosophie, gesellschaftlichen Veränderungen und religiösen Aspekten verbunden waren. Das 17. Jahrhundert war durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) stark geprägt. Hungersnöte, Krankheiten und politische Instabilität beeinflussten damals das tägliche Leben der Menschen. Die katholische Kirche betonte die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und erinnerte an den lateinischen Spruch „Memento mori“ – diese Denkweise wurde damals mit Vanitas-Darstellungen in der religiösen Barockkunst ausgedrückt. Hervorzuheben ist aber, dass dieses Motiv auch in protestantischen Regionen, z. B. in den Niederlanden, in der Barockepoche im Vordergrund stand. 

Hauptmotive der Vanitassymbolik

In der Barockkunst wurden viele verschiedene Symbole verwendet, die auf die Vergänglichkeit des Lebens hinwiesen. Wichtig! Diese Symbole wurden nicht nur im Stillleben, sondern auch in Porträts und Allegorien dargestellt. Zu den Hauptmotiven der Vanitassymbolik gehörten:

  • Totenköpfe – dabei handelt es sich um das bekannteste Vanitas-Symbol, das sich auf den Tod bezieht;

  • Verwelkte Blumen – sie symbolisieren die Vergänglichkeit der Schönheit und der Jugend;

  • Sanduhren und Uhren - häufig verwendete Symbole für das Verrinnen der Zeit;

  • Kerzen und Rauch – bereits erloschene Kerzen sowie Schwaden dienten in der Barockkunst auch als Symbol für das Vergängliche des menschlichen Lebens;

  • Goldmünzen, Perlen und Schmuck – dieses Motiv betonte, dass der materielle Wohlstand angesichts des Todes ohne Bedeutung ist.

Bedeutende Künstler und Werke in der Barockepoche

In der Barockepoche gab es viele Künstler, die sich mit dem Vanitasmotiv auseinandersetzten. Zu dieser Gruppe gehörten:

  • Pieter Claesz – ein niederländischer Maler, der sich auf das Vanitas-Stillleben konzentrierte. Seine Gemälde zeigten typische Vanitas-Motive wie Totenköpfe, erloschene Kerzen und umgestürzte Gläser;

  • Harmen Steenwijck - ein niederländischer Maler, der durch sein Stillleben bekannt wurde. Auch Werke dieses Künstlers enthalten häufig Bücher, Totenköpfe und zerbrechliche Objekte, die als Symbole der Vergänglichkeit dienten;

  • Antonio de Pereda - ein spanischer Maler, der in seinen Werken religiöse und weltliche Vanitas-Darstellungen kombinierte. Auf Gemälden von Pereda waren z. B. Kronen und Waffen zu sehen, die die Vergänglichkeit von Macht symbolisierten. 

Interpretationen der Vanitassymbolik in der Barockkunst

Es ist unbestritten, dass das Vanitasmotiv in der Barockkunst eine sehr wichtige Rolle spielte. Es hatte an die Vergänglichkeit des Lebens zu erinnern. Ferner betonte das Motiv auch die Nichtigkeit materieller Werte. Die Vanitassymbolik diente als Warnung – auf diese Weise versuchten Künstler den Betrachter dazu bringen, über sein Leben nachzudenken. Eine starke Betonung des „Memento Mori“ veranlasste ihn dazu, sich weniger auf irdische Genüsse und mehr auf geistige und moralische Werte zu konzentrieren. In der Praxis bedeutet das, dass barocke Gemälde, auf denen Vanitasmotive dargestellt wurden, nicht nur künstlerische Meisterwerke, sondern auch ethische und philosophische Wegweiser waren. 

Einfluss der Vanitassymbolik auf spätere Kunstströmungen

Die Vanitassysmbolik war in der Barockepoche besonders wichtig. Allerdings entwickelte sich dieses Motiv auch in der Kunst von späteren Epochen. Im 19. Jahrhundert setzten sich romantische Künstler mit der Thematik der Vergänglichkeit auseinander – dabei konzentrierten sie sich vor allem auf menschliche Emotionen. In der erster Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden z. B. malerische Ruinen und melancholische Landschaften dargestellt, die als Symbol der Vergänglichkeit dienten (z. B. Gemälde von Caspar David Friedrich)

Auch im Symbolismus (Ende des 19. Jahrhunderts) entwickelte sich eine Faszination für Vanitas-Motive. Künstler dieser Zeit versuchten, die Themen Tod, Vergänglichkeit und Transzendenz darzustellen.

Fazit

Die Vanitas gehörte zu den beliebtesten Motiven in der Barockkunst. Dieses Motiv gab es sowohl in der barocken Dichtung als auch in der Malerei. Die Vanitassymbolik in der Barockkunst wurde in der Regel mit solchen Motiven wie Totenköpfen, verwelkten Blumen und verlöschenden Kerzen assoziiert. In der Barockepoche war die Vanitassymbolik in der Kunst eine Mahnung an die menschliche Sterblichkeit. Heutzutage kann das Motiv neu interpretiert werden – es lehrt uns, das Hier und Jetzt zu genießen und unsere Prioritäten gut auszuwählen. 

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