Der Klassizismus war eine bedeutende Strömung in der Kunstgeschichte, die 1770 – 1840 dauerte. Die Stilepoche löste das verspielte Rokoko ab. Sie war eine Abkehr von der üppigen, fantasievollen Kunst des Barock und Rokoko. Künstler dieser Epoche suchten nach einer Inspiration in der antiken griechischen und römischen Kunst. Sie strebten nach einer zeitlosen Ästhetik, was sich in der Malerei, Bildhauerei und Architektur des Klassizismus widerspiegelte. Bei uns erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Klassizismus als Reaktion auf den Barock und Rokoko
Der Klassizismus entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In der Praxis bedeutet das, dass die Stilepoche nicht nur von politischen, sondern auch von wissenschaftlichen Umbrüchen geprägt war. Im Vergleich zum Barrock und Rokoko suchten die Künstler des Klassizismus nach einfacheren Ausdrucksformen. Die Kunst des Barock und Rokoko wurde als überladen empfunden. Kein Wunder also, dass der Klassizismus oft als Gegenstück vom Barock und Rokoko verstanden wird.
Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Klassizismus spielte die Aufklärung. Die Aufklärung war eine philosophische Bewegung, in der die antike griechische und römische Kultur geschätzt wurde. Darüber hinaus wurde die Rolle der Vernunft, Wissenschaft und Tugend durch die Aufklärungsphilosophen betont, was auch Kunst- und Literaturwerke der Epoche widerspiegelten.
Hauptmerkmale des Klassizismus
Die Architektur, Malerei und Bildhauerei des Klassizismus wiesen einige wichtige Merkmale auf, die für diese Stilepoche typisch sind. Zu den Hauptmerkmalen des Klassizismus gehören:
Klarheit und Ordnung – klassizistische Künstler setzten auf klare und harmonische Formen, die sich von überladenen, reich verzierten Werken des Barock und Rokoko unterschieden;
Inspiration durch die Antike – Künstler des Klassizismus verwenden oft klassische Motive und Themen, die sich auf die antike Kunst bezogen;
Einfache Darstellung – im Klassizismus wurden reiche Verzierungen vermieden. Die wichtigsten Künstler dieser Epoche bevorzugten klare, einfache und elegante Formen, die oft auf geometrischen Strukturen basierten;
Harmonie und Proportion – sowohl die menschliche Figur in der klassizistischen Malerei als auch die Architektur der Stilepoche war harmonisch. Die Künstler strebten nach den idealen Proportionen – dabei suchten sie auch Inspiration in der antiken Kunst.
Architektur des Klassizismus
Symmetrie, Harmonie, geometrische Formen, antike Einflüsse – so lässt sich die Architektur des Klassizismus in nur wenigen Worten beschreiben. In dieser Stilepoche entstanden zahlreiche Bauwerke, die antiken griechischen Tempeln ähneln sollten. Daher sind die Gebäude mit Kuppeln und beeindruckenden Säulengängen versehen.
Im Klassizismus entstanden ferner viele Repräsentationsbauten, die auch heute mit ihrer Harmonie und Klarheit begeistern. Rathäuser, Paläste, Triumphbögen etc. im klassizistischen Stil basierten im Regelfall auf geometrischen Formen (oft folgten die Gebäude einer quadratischen Form).
In der Architektur des Klassizismus dominierten helle Farbtöne. Es gab keine Kontraste. Wichtig: Klassizistischen Architekten waren die Ausmaße ihrer Projekte sehr wichtig. Daher beeindrucken viele Repräsentationsbauten des Klassizismus mit ihrer monumentalen Größe.
Malerei des Klassizismus
Hervorzuheben ist, dass die Malerei des Klassizismus stark von den Idealen der Aufklärung und der antiken Kunst beeinflusst war. Klassizistische Maler setzten gern auf Themen aus der antiken Geschichte und Mythologie. Wichtig: Der größten Beliebtheit erfreuten sich diese Themen, die moralische und ethische Botschaften vermittelten.
Auch klassizistische Maler verzichteten auf den prächtig verzierten Stil des Barock und Rokoko. In der Epoche des Klassizismus entstanden schlichte und klar strukturierte Gemälde, die ruhig und harmonisch wirkten. Figuren, Hintergründe und andere Elemente wurden im Klassizismus in der Regel vertikal positioniert. Oft wurden helle, zurückhaltende Farbtöne in der Malerei verwendet.
Bildhauerei des Klassizismus
Auch Bildhauer der Epoche des Klassizismus suchen nach einer Inspiration in der Antike. Klassizistische Bildhauer legten großen Wert auf anatomische Präzision. Die Figuren wurden oft idealisiert dargestellt – sie zeichnen sich durch die perfekte körperliche Schönheit aus, die den Idealen des Klassizismus entsprachen. Oft stellten die Bildhauer des Klassizismus ihre Figuren nackt dar. Typisch für die Epoche war die Verwendung von weißem Marmor. Dieses Material hatte an die Reinheit und zeitlose Qualität der antiken Skulpturen zu erinnern. Schlichte Kompositionen, ruhige Posen – das waren weitere wesentliche Merkmale der Bildhauerei in der Epoche des Klassizismus.
Fazit
Zu den Hauptmerkmalen des Klassizismus gehören klare Linien, ausgewogene Kompositionen und Harmonie. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Meisterwerke, die auch heutzutage bewundert werden. Hervorzuheben ist, dass die Werke nicht nur eine technische Virtuosität, sondern auch philosophische und ethische Werte der Aufklärung widerspiegelten.