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Barocke Kirchen und ihre Merkmale

12 Aug, 2024

Der Barock war eine Kunstepoche, die in Europa viele Spuren, insbesondere in der Architektur, hinterließ. Diese faszinierende Ära wurde von politischen Umbrüchen und religiösen Spannungen stark geprägt, was einen großen Einfluss auf ihre Kunst und Architektur ausübte. Im Barock entstanden viele prachtvolle Werke, die durch ihre emotionale Ausdruckskraft begeistern. 

In unserem Beitrag möchten wir uns mit monumentalen barocken Kirchen befassen, die nicht nur Gotteshäuser, sondern auch Symbole für die Barockepoche darstellen, in der sich die sakrale Architektur durch ihre monumentalen Formen, kunstvolle Deko-Elemente und dramatische Kontraste auszeichnete. 

  1. Wodurch ist die Barockarchitektur gekennzeichnet?

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Barockarchitektur ein Gegensatz von der harmonischen Architektur der Renaissance war. Bauwerke im opulenten Barockstil zeichnen sich in erster Linie durch die Betonung von Bewegung und Dynamik der Formen aus. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, setzten Architekten der Barockepoche auf geschwungene Linien, elliptische Formen und asymmetrische Deko-Elemente. 

In der Barockarchitektur spielte das Licht eine sehr wichtige Rolle – es wurde so eingesetzt, damit eine spirituelle Atmosphäre geschaffen werden konnte. In vielen barocken Bauwerken gibt es breite Fenster, die aus mehreren aneinandergereihten Bogenfenstern gebaut wurden. 

Weitere Merkmale der barocken Bauwerke sind: dekorative Stuck-Elemente, reiche Verzierungen, florale Motive, Verwendung von Gold. Die schönsten barocken Gebäude begeistern uns auch heutzutage mit vergoldeten Oberflächen und farbenfrohen Fresken.

  1. Typische Merkmale barocker Kirchen

Es ist unbestritten, dass barocke Kirchen einige wesentliche Merkmale haben, die sie von Sakralbauten früherer Epochen unterscheiden. Zu den typischen Merkmalen barocker Kirchen zählen:

  • Grundriss und Raumgestaltung der barocken Kirchen – in Grundrissen der barocken Kirchen wurde ihre Mitte betont. Barocke Architekten strebten danach, dass das Licht gleichmäßig verteilt werden kann. Zu den typischen Formen der Kirchen in der Barockepoche gehörte das leicht verlängerte griechische Kreuz. Dekorative Kuppeln, Türme und hohe Gewölbe waren weitere typische Merkmale barocker Kirchen;

  • Fassaden der Sakralbauten im Barock – im Gegensatz zu den eher nüchternen Fassaden der Kirchen in der Renaissance waren Fassaden barocker Bauwerke reich verziert. Pilaster, Giebel, Voluten und unterschiedliche dekorative Motive verleihen den Fassaden mehr Dynamik. Zu wichtigen Elementen der Fassaden gehören auch dekorative Eingangsportale, die im Regelfall mit Skulpturen und Wappen geschmückt sind;

  • Innenarchitektur in barocken Kirchen – im Innenbereich der meisten barocken Kirchen gibt es nicht nur reiche Verzierungen mit goldenen Elementen, sondern auch symbolische Darstellungen von religiösen Szenen. Stuck, Fresken und Marmor im Innenbereich der Kirchen verstärken noch den Glanz;

  • Akustik in barocken Kirchen – es ist unbestritten, dass die Akustik in barocken Sakralbauten eine sehr wichtige Rolle spielte. Damit der Klang verstärkt wird, setzten barocke Architekten auf große, oft kuppelförmige Räume.

Die bekanntesten Barockkirchen 

Hervorzuheben ist, dass sich der opulente Barockstil im 17. und 18. Jahrhundert in ganz Europa ausbreitete. Am Anfang entstanden barocke Bauwerke in Italien, im Laufe der Zeit begannen auch Architekten in anderen Ländern Europas den Barockstil zu interpretieren. 

Die bekanntesten barocken Kirchen sind:

  • St. Peter in Rom – der Bau der Basilika St. Peter im Vatikan begann noch in der Renaissance, allerdings wurde er erst im 17. Jahrhundert von Gian Lorenzo Bernini beendet. Bernini ist für den bekannten Baldachin über dem Papstalter und den beeindruckenden Petersplatz vor der Kirche verantwortlich. Im Innenbereich der Basilika dominieren goldene Akzente, Marmor und raffinierte Stuck-Elemente;

  • Karlskirche in Wien – dieses beeindruckende barocke Bauwerk wurde vom Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfen und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Die Karlskirche hat zwei flankierende Triumphsäulen und eine beeindruckende Kuppel, die über das Gebäude dominiert;

  • Frauenkirche in Dresden – diese monumentale Kirche mit einer beeindruckenden Steinkuppel (die sog. Steinerne Glocke) wurde von George Bähr entworfen und zwischen 1726 und 1743 erbaut. Im Inneren der Kirche gibt es Stuck-Elemente, Gemälde und andere Verzierungen, die die barocke Vorliebe für die Opulenz widerspiegeln.

Fazit

Prachtvolle, monumentale barocke Kirchen sind deutlich mehr als nur architektonische Meisterwerke – sie sind auch ein Symbol für eine Verbindung zwischen Kunst, Religion und Macht. Reich verzierte Barockkirchen wurden prachtvoll gestaltet, damit die göttliche Präsenz auf Erden für Gläubige spürbar ist. Darüber hinaus hatten monumentale Bauwerke zum Ziel, die Macht und Pracht der Kirche zu unterstreichen. 

Auch heutzutage beeindrucken uns barocke Sakralbauten mit ihren reichen Verzierungen und Liebe zum Detail. Diese einzigartigen Gebäude bieten uns einen Einblick in die Geschichte, Kunst und Spiritualität der Barockepoche. 

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